Gäste, die lang und warm duschen, verschwenden oft unnötig Energie und treiben die Betriebskosten in die Höhe. Mit smarten Duschköpfen und Durchflussbegrenzern lassen sich hoher Gästekomfort und niedrige Wasser-, Energie- und Abwasserkosten in Einklang bringen. Hoteliers berichten über ihre Maßnahmen, vom Perlator bis zur Playlist.
Hoteliers kennen das Problem: Gäste gehen im Hotel oft sorgloser mit Wasser um als zu Hause. Sie duschen signifikant länger, schließlich schlägt sich das nicht auf der eigenen Strom- und Wasserrechnung nieder. Für die Gastgeber lohnt es sich daher, Verbräuche und Kosten im Blick zu behalten und besser noch zu senken.
Gäste zum Wassersparen motivieren
Dafür sind oft nicht einmal größere Investitionen erforderlich, wie Klaus Pichler, Inhaber und Geschäftsführer des Hotels Weihrerhof im Südtiroler Oberbozen, kürzlich plakativ auf Linkedin verdeutlichte. Er postete das Bild eines kleinen runden Einsatzes für den Wasserhahn und fragte die Community: „Was denkt ihr, was das ist? Es kostet nur wenige Euro und hilft euch, bis zu 2/3 einer kostbaren Ressource zu sparen.“ Die spätere Auflösung in der Kommentarspalte: Es handelte sich um einen Durchflussbegrenzer, in diesem Fall des Anbieters Ecovand. Hotelier Pichler hat diese Durchflussregler „problemlos“ in allen Duschen seines Betriebs nachgerüstet.
Wie Durchlaufbrenzer Energie einsparen

Die Vorteile liegen auf der Hand: Durchlaufbegrenzer teilen den Wasserstrahl am Hahn oder mischen dem Wasser Luft bei. Dadurch erhöhen sie den Wasserdruck und die Wasseroberfläche. Es gibt sie von verschiedenen Herstellern. „Ecowaterjet“ beispielsweise heißt die Miniturbine des österreichischen Unternehmens Rabmer. Sie erzeugt ein stark verwirbeltes und beschleunigtes Wasser-Luft-Gemisch und spart, wie es heißt, bis zu 50 Prozent Wasser und Energie ein. Der Wasserstrahl fühle sich genauso stark an wie zuvor.
Weitere Vorteile: Durch die Verwirbelung bleiben der Duschschlauch und der Duschkopf frei von Ablagerungen, damit werde auch die Gefahr von Keimbildung und Legionellen gemindert, verspricht der Hersteller. Auf der Website hat das Unternehmen einen Einsparrechner implementiert und kommuniziert beispielhaft, dass ein Businesshotel mit 100 Zimmern rund 13.000 Euro pro Jahr an Kosten für Energie, Trinkwasser und Kanalgebühren sparen könne. Die Miniturbine wird zwischen Armatur und Duschschlauch eingeschraubt.
Effizienz per Knopfdruck
Die Drop & Go-Funktion des Nexaro NR 1500 bietet zusätzliche Flexibilität bei der Bodenreinigung. Ihr Personal platziert den Saugroboter beliebig im Raum und startet ihn per Knopfdruck – ganz ohne Ladestation, Internetverbindung und Kartierung. Der Roboter erledigt seine Arbeit selbstständig und kehrt automatisch zum Ausgangspunkt zurück. Maximieren Sie die Effizienz Ihres Reinigungspersonals darüber hinaus mit dem neuen Nexaro Trolley. Dieser transportiert und lädt bis zu vier Saugroboter gleichzeitig, sodass mehrere Zimmer in kürzester Zeit gereinigt werden können.
Temperatur konstant halten
Die Koncept Hotels, die das Jahr 2024 laut Gründer und Geschäftsführer Martin Stockburger für sich zum Jahr des Wassers erklärt haben, werden bis Ende des Jahres sämtliche Duschen ihrer derzeit sechs Häuser mit Durchflussbegrenzern ausstatten. Und auch in den Seminaris Hotels wurden Perlatoren nachgerüstet. Antje Kaltofen, Managerin Sustainability & CSR, berichtet, dass dadurch der Wasserdurchfluss in den Duschen je nach Hoteldestination von zirka 12 bis 20 auf 6 bis 10 Liter/Minute reduziert werden konnte. „Der Einbau erfolgte durch die eigene Haustechnik, die Hersteller waren unterschiedlich.“
Grohe etwa bietet verschiedene Technologien und Produkte, mit denen ohne Komforteinschränkungen Wasser und Energie eingespart werden können. Auch bestehende Systeme lassen sich durch das Fachhandwerk modernisieren, so Pim Pasteuning, Director Sales Central & Eastern Europe. Die Hand- und Kopfbrausen mit der sogenannten „Ecojoy-Technologie“ werden einfach an der Dusch- oder Wannenarmatur angeschlossen. Bei der Kopfbrause „Grohe Tempesta 250“ beschränkt ein Durchflussbegrenzer den Wasserfluss auf maximal 9,5 Liter pro Minute. Auch hier wird der Wasserstrahl mit Luft angereichert und der Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent gesenkt. „Etwas aufwendiger, aber im Bestand ebenfalls möglich, ist der Austausch von Dusch- und Wannenarmaturen gegen moderne Thermostate von Grohe“, sagt Pim Pasteuning. Die Thermostate des „Grotherm“-Sortiments beispielsweise sind mit der „Turbostat-Technologie“ ausgestattet, die die Wassertemperatur während des gesamten Duschvorgangs konstant halte und Temperaturspitzen ausgleiche. Zusätzlich verfügen viele Thermostatmodelle über einen „Ecobutton“ – der Knopf lässt den vollen Wasserdurchfluss nur bei Betätigung zu.
Disneyland Paris regt Gäste über farbwechselnde Duschkopflichter dazu an, weniger Wasser zu verbrauchen. Nach einem erfolgreichen Test im Jahr 2022, mit dem Ergebnis von 22 Prozent weniger Wasserverbrauch, installierte man die „Hydrao-Duschköpfe“ in allen Räumen der Disney Sequoia Lodge. Diese starten mit beruhigend blauem Licht für die ersten Liter und wechseln zu Grün, Lila und schließlich Signalrot, wenn der Verbrauch 30 Liter übersteigt.
Schon eine Studie im Fachblatt „Nature Energy“ hatte vor wenigen Jahren elf Prozent weniger Verbrauch dokumentiert, nachdem Forscher Hotelbadezimmer mit Echtzeit-Anzeigern des Energieverbrauchs versehen hatten. Die Disney Hotels zeigen, dass sich das Gästeverhalten auch spielerischer, mit weniger erhobenem Zeigefinger beeinflussen lässt. Die Hotelkette Barceló auf Mallorca wiederum, wo Wasserknappheit ein nochmals drängenderes Thema ist, setzt statt Farben auf Musik. Das berichtete die Mallorca Zeitung. Bei Barceló hat man demnach die Spotify-Playlist „Song 4 Showering“ zusammengestellt, mit 30 Songs von spanischen und internationalen Interpreten, die nicht länger als vier Minuten dauern und den Gästen so Orientierung zur Duschlänge geben.
Wasser recyceln
Das Unternehmen Orbital Systems eröffnet ebenfalls einen Weg des Wassersparens, der allerdings mit einem größeren Badumbau verbunden ist. Bei den Duschkabinen „Orbital Showers“ handelt es sich um ein geschlossenes Kreislaufsystem, das kontinuierlich Wasser recycelt. Der Anbieter liefert die komplette Duscheinheit mit allen notwendigen Komponenten inklusive Filtrations- und Reinigungssystem. Als Voraussetzung müsse jedoch ausreichend Platz vorhanden und Kompatibilität mit den bestehenden Wasser- und Stromanschlüssen gegeben sein.
Mithilfe eines Trübungs- und eines Leitfähigkeitssensors wird festgestellt, ob das Duschwasser für die Rezirkulation geeignet ist. Sofern die Messergebnisse innerhalb der Schwellenwerte liegen, wird das Wasser aus dem Abfluss gesammelt, gefiltert, um Verunreinigungen zu entfernen, und mit UV-Licht behandelt, um sicherzustellen, dass es sauber und sicher für die Wiederverwendung ist. „Die deutliche Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs führt zu erheblichen Kosteneinsparungen. In der Regel erzielen unsere Kunden innerhalb von zwei bis drei Jahren einen Return on Investment“, heißt es seitens Orbital Systems.
Das Hotel Luise in Erlangen hat Orbital Showers bereits in drei Zimmern integriert. „Bei künftigen Badsanierungen planen wir weitere einzubauen“, kündigt Gastgeber und Geschäftsführer Benjamin Förtsch an. Eine Investition, die sich lohne.
Rechtliche Hinweise
Die EU-Taxonomie-Verordnung (2020/852) soll das Zeitalter einer ressourceneffizienten Wirtschaft in Europa einläuten. In Bezug auf wassersparende Sanitäreinrichtungen sind dort folgende technische Bewertungskriterien zu finden, die bei Neubau und Sanierung gelten:
- maximaler Wasserdurchfluss von 8 Litern/Minute bei Duschen
- maximaler Wasserdurchfluss von 6 Litern/Minute bei Wasserhähnen an Handwaschbecken und Spülarmaturen
- volles Spülvolumen von höchstens 6 Litern und durchschnittliches Spülvolumen von höchstens 3,5 Litern bei Toiletten, einschließlich WC-Anlagen, Becken und Spülkästen
- volles Spülvolumen von höchstens 1 Liter bei Urinalen; höchstens 2 Liter/Becken/Stunde