Ob Spa-Palast oder Baumhaus-Sauna – um Spa-affine Gäste anzusprechen, lassen sich Hoteliers einiges einfallen. Unsere Beispiele zeigen: Auf die Größe kommt es nicht an, allein auf die Kreativität.

Wellness zwischen Baumwipfeln
Schwitzen in schwindelerregender Höhe: Das können Gäste neuerdings im Hofgut Hafnerleiten im niederbayerischen Bad Birnbach. Inmitten von Birken haben die Gastgeber Anja Horn-Rückerl und Erwin Rückerl eine architektonisch ansprechende Sauna mit separatem Freiluft-Ruheraum errichtet. Gebaut sind die beiden Häuschen auf Stelzen und fügen sich somit harmonisch in die Umgebung ein. Sowohl die Außen- als auch die Innengestaltung der Anlage, die die Rückers gern als „Hotel-Dorf“ bezeichnen, wurden mit ökologischen Materialien an das natürliche Umfeld angepasst. Dafür gab es in der Vergangenheit bereits zahlreiche Design-Preise.
Bild: Mona Ortner
„Gesundkunft“ und Medical Fitness
„Natürlich. Gesund. Leben“, so lautet das Motto des Gesundheitsresorts Luisenhöhe am Westhang des Schauinsland-Massivs im Schwarzwald. Herzstück der knapp 19.000 Quadratmeter großen Hotelanlage ist das 4.400 Quadratmeter große „Gesundkunft“-Spa, das mit viel Holz und Gestein gestaltet ist und neue Maßstäbe im Bereich Wellness und Gesundheit setzen soll.
Im Mittelpunkt stehen die Förderung von gesundem Schlaf, Regeneration, eine ausgewogene Ernährung und aktive Bewegung. Neben einer großzügigen In- und Outdoorfläche mit Medical Fitness- und Wellness-Angeboten und diversen Rückzugsplätzen verfügt das Spa über eine weitläufige Saunalandschaft, die das Hotel mit dem schwäbischen Saunabauer Klafs realisierte. Großzügige Panoramafenster ermöglichen einen freien Blick und lassen die Grenzen zwischen drinnen und draußen verschwimmen. Auch Motive von Wäldern und Bergen – auf Glaspaneelen oder in Form von gefrästen Wandbildern – bringen Schwarzwald-Flair ins Spa.
Bild: Luisenhöhe


Private Spa für alle
Private-Spa-Erlebnisse auf Zeit bietet die Wellnest GmbH, die seit 2017 sukzessive neue Standorte eröffnet. Nach Essen, Köln, Bonn und Hamburg sollen demnächst auch Locations in Oberhausen und Duisburg an den Start gehen. Das Konzept: Gäste können stundenweise private Wellness-Oasen – genannt „Nester“ – mit Whirlpool, Sauna und Erlebnisdusche ganz für sich allein buchen. „Die Idee kommt aus dem gehobenen Hotelbereich, doch wir möchten diesen Luxus eines eigenen Wellnessbereichs für alle Menschen erlebbar machen, nicht nur für die oberen Zehntausend“, erläutert Gründer und Geschäftsführer Marc André Pfeiffer. Jedes Nest mit knapp 35 Quadratmetern verfügt zudem über Dusch-WCs von Geberit. Auch die Keramikprodukte mit ihren abgerundeten organischen Formen stammen von dem Sanitärspezialisten aus Pfullendorf.
Bild: Wellnest/Meike Böschemeyer
Ressourcenschonung im Riesen-Badehaus
Fast 100 Prozent CO₂-neutrale Energieversorgung: Dieses Ziel setzt sich das Neuhaus Zillertal Resort im österreichischen Mayrhofen. Nach Fertigstellung des 5.800 Quadratmeter großen Badehauses mit 25-Meter-Infinitypool, Adults-only-Spa und Rutschenparadies werde das Hotel Ende November fast vollständig mit klimafreundlicher Energie betrieben. Dabei kommt eine innovative Methode zur Energiegewinnung zum Einsatz, bei der dem Grundwasser mittels Pumpen Wärme entzogen wird – diese effizienten Wärmepumpen erzeugen durch den Wechsel von Kompression und Entspannung Wärmeenergie.
Bild: 3D.Manufaktur Erler Ceolan GnbR


Spa-Palast mit Hammam-Ambiente
Ein Indoor-Salzbecken, fünf Behandlungsräume, ein Thermalkreislauf sowie ein moderner Fitnessraum: Das neue Spa des Grand Hotel Son Net im Westen von Mallorca erstreckt sich auf zwei Stockwerken und soll Gästen abseits von Strand und Hitze ein Refugium der Ruhe bieten. Das Interior zeigt sich dabei stark von der umliegenden mediterranen Landschaft beeinflusst. Die gewölbten Decken über dem Indoorpool werden von natürlichem Tageslicht erhellt, wodurch das Ambiente eines traditionellen marokkanischen Hammams entsteht. Marmorböden, palastartige Akzente und natürliche Farben sorgen für eine einladende Atmosphäre.
Der Thermalkreislauf umfasst eine Sauna, ein türkisches Bad, ein Kaltwasserbecken und einen Eisbrunnen, die den Kreislauf der Gäste in Schwung bringen sollen. Zu den Signature-Massagen gehört das „Healing Bespoke Treatment“, das mittels Triggerpunktarbeit, Dehnungen, Lymphdrainage-Massagen und Moxa- oder Craniosacral-Therapie den Bewegungsfluss der Muskulatur fördern soll. Kosmetikpartner ist die italienische Marke „Seed to Skin Tuscany“, die natürliche Inhaltsstoffe mit moderner Wissenschaft kombiniert.
Bild: Son Net Mallorca
Bayerische Gumpe und „belebtes“ Wasser
Im Hotel Bergeblick oberhalb Bad Tölz erfrischen sich die Gäste nach der Sauna in einer nachgebildeten bayerischen Gumpe. Die Gumpen sind von Sturzbächen ausgehöhlte Wasserlöcher im Fels, die in den Alpen oft zu finden sind. Außerdem gibt es vier sogenannte „Living-Pools“, die ganz ohne Chlor auskommen und dennoch kristallklares Wasser bieten. Die Becken bleiben auch im Winter befüllt und können bei Bedarf per Wärmetauscher der Hackschnitzelheizung auf bis zu 25 Grad aufgeheizt werden. Der 15 mal 5 Meter große Hauptpool ist mit Granderwasser („belebtes“ Wasser) gefüllt, das dank der Biotop-Filtertechnologie besonders weich ist und ebenfalls das ganze Jahr über im Becken bleibt. Als Partner zur Umsetzung holte sich Eigentümer Johannes Tien den regionalen Gartenbauspezialisten „Fuchs baut Gärten“ ins Boot.
