Marktübersicht Elektronische Schließsysteme: Integration statt Stückwerk

Mobile Access wird von den Hoteliers bei elektronischen Schließsystemen immer stärker nachgefragt und gewünscht. © Salto Systems

RFID, Bluetooth oder Nearfield Communication: Anbieter elektronischer Schließsysteme haben eine ganze Palette an Technologien im Angebot, mit denen sich die Türen öffnen lassen. Wohin geht die Entwicklung, und welche Fragen sollten sich Hoteliers vor der Investition stellen?
"Dank der Überbrückungshilfe der Bundesregierung digitalisieren Hotels immer mehr ihre Prozesse, wodurch sie mittel- und langfristig sehr viel Geld sparen können. Dabei spielt die Zutrittskontrolle eine zentrale Rolle“, berichtet Hagen Zumpe, Marketing Manager DACH beim Schließsystem-Hersteller Salto Systems. "Im Moment spüren wir daher eine starke Nachfrage nach elektronischen Hotelschließsystemen, insbesondere in Verbindung mit Mobile Access und digitalen Hotelservices.“
Nach seiner Erfahrung werden heute in Projekten oft RFID-basierte Schließsysteme mit Mobile Access gewünscht. "Man kann also sagen, dass sich RFID-basierte Systeme als Standard durchgesetzt haben und mobile Lösungen auf dem besten Wege dahin sind, ebenfalls zum Standard zu werden.“ Das Unternehmen stellt dabei fest, dass Progressive Web Apps – also Apps, die nicht mehr auf dem Smartphone installiert, sondern über einen Link oder QR-Code erreichbar sind –, im Mittelpunkt stehen.
"Generell beobachten wir, dass die Integration unterschiedlicher Systeme immer wichtiger wird.“ Das schließt Sicherheitssysteme wie Einbruch- und Brandmeldetechnik sowie Videoüberwachung ein, aber etwa auch Raummanagement und Gebäudeautomation.
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Drei Punkte zur Entscheidung

Bei der Auswahl eines elektronischen Schließsystems empfiehlt Zumpe, sich grundsätzlich drei Punkte näher anzuschauen. Erstens die Sicherheit: Wie hoch sollen die jeweiligen Räume und Bereiche abgesichert sein? Wie reagiert man bei Kartenverlust? Ist das Identifikationsverfahren gegen Abhören und Kopieren geschützt?
Zum Zweiten der Bedienkomfort: Welche Ansprüche und Vorstellungen hat der Inhaber im Hinblick auf die Bedienungsfreundlichkeit seines Zutrittskontrollsystems an den einzelnen Türen? Erwarten die Gäste nicht nur ein kartenbasiertes System, sondern eventuell auch eine mobile Lösung, also Türöffnung per Smartphone?
Und zum Dritten die Organisation: Welche Informationen möchte man wann und an welcher Stelle erhalten, und mit welchen Drittsystemen soll das Hotelschließsystem interagieren? Dazu zählen etwa PMS, digitale Hotelservices, Wäscherei und Check-in-Automat.

Nicht nur an Gästezimmer denken

"Außerdem ist es sinnvoll, das gesamte Haus mit Elektronik auszustatten, also nicht nur die Gästezimmer, sondern ebenso Serviceräume, Umkleiden, Büros, Lager sowie – wenn vorhanden – Veranstaltungs-, Fitness- und Spa-Bereiche. Hier ergeben sich noch einmal eine ganze Reihe von Synergien“, so Zumpe. "Wir ziehen die funktionsgetriebene Betrachtung der kostengetriebenen Betrachtung vor, weil dadurch kein Stückwerk entsteht, sondern integrierte Lösungen, von denen sowohl Hoteliers als auch Gäste profitieren.“
Wichtiger als der Preis sollte seiner Ansicht nach bei der Auswahl die Frage sein, was die Hoteliers mit ihren Schließsystemen erreichen möchten. "Hier spielt hinein, welchen Funktionsumfang und welche Integrationsmöglichkeiten eine Lösung bietet, wodurch man womöglich Kosten in anderen Bereichen reduzieren kann – vor allem auch mittel- und langfristig.“