#Monotalk Kirsten Herrmann über den Umgang mit Ausnahmesituationen

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Kirsten Herrmann: "Gemeinsam mit der Feuerwehr haben wir inzwischen ein erweitertes Hochwasser-Konzept auf die Beine gestellt." © Michael Kelmer-Schneider

Das Hotel Hafen Flensburg war von der Flut im Oktober 2023 besonders betroffen. Geschäftsführerin Kirsten Herrmann spricht über ihre Learnings und was der Wiederaufbau finanziell wie emotional bedeutet.

Das Viersternehotel Hafen Flensburg an der deutschen Ostseeküste war von der Jahrhundertsturmflut im vergangenen Oktober besonders betroffen. Für Geschäftsführerin Kirsten Herrmann (45) war es bereits das dritte Hochwasser, das sie seit der Eröffnung im Jahr 2016 miterlebte – nur hat das Ausmaß diesmal alles Vorherige übertroffen. Mit Tophotel spricht sie über das Hineinwachsen in Notfallsituationen, ihre Learnings aus der jüngsten Katastrophe, fehlenden Küstenschutz und was der Wiederaufbau finanziell wie emotional bedeutet.

Tophotel: Frau Herrmann, wie schlafen Sie zurzeit?

Kirsten Herrmann: Nicht gut, denn es ist noch keine Ruhe eingekehrt. Vier Monate nach der Sturmflut sind gerade die letzten Renovierungsarbeiten fertig geworden. Seither hatten wir schon wieder zweimal Hochwasser. Ich fühle mich den Naturgewalten ausgeliefert, zumal auch die Kaimauer nach der Sturmflut abgebrochen ist. Wir haben seitdem einen Bauzaun vor unserem Hotel und wissen noch nicht, wie viele Jahre die Bauarbeiten dauern werden. Flensburg ist eine Touristenstadt, unsere Eins-A-Lage ist unser Aushängeschild. Das macht mir Sorge. Ohne die Sturmflut wäre 2023 unser erfolgreichstes Jahr seit der Eröffnung gewesen – und das macht es schwer.

Als Ende Oktober die Sturmflut angekündigt wurde, wie haben Sie und Ihr Team da reagiert?

Wir haben jedes Jahr ein bis zwei Hochwasser, immer so, dass die Treppenstufe nass wird oder dass wir Wasser in der Garage haben. Ich dachte, okay, wir haben Schotten, Sandsäcke und Pumpen – die vorhergesagten 1,80 Meter werden wir schon schaffen. Dass diese Sturmflut sich dann zur Jahrhundertsturmflut mit einem Pegelhöchstmaß von 2,27 Meter entwickeln würde, damit hat zu diesem Zeitpunkt niemand gerechnet. Am Ende stand das Erdgeschoss von sechs Gebäuden unter Wasser.

Mit der Verschärfung der Lage ist sicher auch die Anspannung gewachsen. Wie sind Sie damit umgegangen?

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Kirsten Herrmann mit ihrer Stellvertreterin Nancy Klindtworth im Schlauchboot. - © Hotel Hafen Flensburg

In solchen Situationen neige ich zu Sarkasmus und Ironie. Als unser Erdgeschoss schließlich unter Wasser stand, habe ich mit meiner Stellvertreterin Nancy Klindtworth ein Schlauchboot aufgepumpt, in das wir hineingesetzt und Shanties gesungen haben. So haben wir unseren Kampfgeist gestärkt, denn wir wollten und konnten nicht aufgeben.

Ihr Hotel wurde im Dezember 2016 eröffnet, bereits fünf Wochen später stand es erstmals unter Wasser. Waren Sie angesichts dieser Erfahrung auf die aktuelle Sturmflut-Situation vorbereitet?

Ja, wir haben einen Notfallplan, der genau beschreibt, was bei welchem Pegelstand zu machen, was aufzubauen ist. Das Prozedere ist allen klar, denn wir üben einmal im Jahr, die Schotten auf- und abzubauen. Auch im Januar 2019 hatten wir ein Hochwasser, bei dem alles unter Wasser stand, aber nicht schlimm, sodass wir danach wieder öffnen konnten.

Doch diesmal kam es schlimmer …

Ja, wir haben bis zum Schluss gedacht, wir schaffen das. Donnerstag war das Hochwasser schon einen halben Meter hoch, doch wir waren so optimistisch, dass wir noch gesagt haben, wir müssen keinen radikalen Abreisetag machen. Und dann kam am Freitag das Wasser bereits durch die Türschlitze geschossen. Die Gäste saßen beim Frühstück und wir haben mit Handtüchern gegen das Wasser angekämpft. Doch es war nichts zu machen, dann wurde der Strom abgeschaltet und in den nächsten 24 Stunden wurde uns noch einmal alles zerstört, nur auf viel brutalere Art.

Was hat Ihnen geholfen, die Ruhe zu bewahren?

Das macht wohl die Routine, wenn man es immer wieder mit Hochwasser zu tun hat. Wir wissen, dass wir das Erdgeschoss leerräumen, die Elektronik sichern müssen. Da wir schon drei Tage vorher informiert waren, dass die Sturmflut kommt, hatten wir diesmal mehr Vorlauf. Wir konnten bereits die IT und die Elektriker holen, um die komplette Technik sichern zu lassen.

Wie haben Sie Ihr Team mitgenommen?

Ich bin es nicht allein, die das Team mitnimmt. Das macht auch der Zusammenhalt in unserer Crew – von meiner Stellvertreterin über den Restaurantleiter bis hin zum Küchenchef. Jeder ist ein Teamplayer, der mitanpackt. Sogar ehemalige Mitarbeiter standen in der Katastrophennacht plötzlich vor der Tür, um uns zu helfen. Ich glaube, weil wir uns alle so einen Support schenken, geben wir auch in einer solchen Situation nicht auf. Das ist wie auf einem Schiff: Nur zusammen kannst du singen, und nur zusammen, schafft du es, so etwas zu überstehen.

Was waren Ihre größten Sorgen und Ängste, und welche die des Teams?

Bei meinen Mitarbeitern war die größte Angst, dass sie ihre Jobs verlieren könnten. Als klar war, dass wir das Hotel wegen der Flut schließen müssen, habe ich mich so machtlos und ausgeliefert gefühlt. Bevor die Gutachter kamen, war erstmal völlig unklar, wer den Schaden bezahlt, ob wir Kurzarbeitergeld bekommen etc.

"Eine Sturmflut steckt man nicht eben mal weg – weder emotional noch körperlich."

Was war die größte Herausforderung?

Dass das Wasser 48 Stunden in den Räumen stand. ­Technisch ist das der Worst Case, weil Salzwasser so ­aggressiv ist. Die Wände haben innerhalb von Stunden zu schimmeln angefangen. Hinzu kommt, dass es keinen Küstenschutz gibt und wir dem Meer damit ausgeliefert sind. Unsere Rettung war die freiwillige Feuerwehr von Meyn, die uns ein Stromaggregat brachte. In dem Moment, als sie da war, wusste ich, dass ich Verantwortung abgeben darf.

Welche Learnings nehmen Sie aus der Sturmflut mit?

Gemeinsam mit dem Leiter der Feuerwehr haben wir inzwischen ein erweitertes Hochwasser-Konzept auf die Beine gestellt, unsere technische Ausrüstung mit weiteren Pumpen und Schläuchen aufgerüstet und zusätzliches Know-how erhalten. Wir hatten bereits unsere eigenen 100 Sandsäcke, nun haben wir 200 Sandsäcke und ein eigenes Strom­aggregat. Jetzt ist uns egal, wann der Strom abgeschaltet wird, unsere Pumpen laufen weiter. Wir haben neue Schächte, zudem digitale Apps auf dem Handy. Sobald das Wasser irgendwo einsickert, bekommen wir eine Warnung. Aber wir wissen es eigentlich auch schon vorher, weil wir jeden Tag auf den Vorwasserstand schauen und die Webseite des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) im Blick haben. In einem gemeinsamen Training haben wir einmal alles zusammen auf- und abgebaut. Wir haben eine neuen Notfallplan erstellt und alles beschriftet, sodass wir beim nächsten Mal wahnsinnig gut vorbereitet sind. 

Wie sieht Ihr Führungsstil aus und inwiefern hat er dazu beigetragen, die Sturmflut zu meistern?

Wertschätzung spielt bei mir eine tragende Rolle. Außerdem bin ich sehr authentisch, empathisch und nahbar – meine Bürotür steht immer offen. Mir ist diese Crew sehr wichtig, sie ist wie eine Familie und das nehmen auch die Gäste so wahr. Ich versuche immer fair sein und vieles zu ermöglichen, etwa auch Mitarbeiter nach der Elternzeit zurückzuholen, Vätern Elternzeit zu geben oder zusätzliche Weiterbildungen zu ermöglichen. Oder wenn ein Azubi mal eine Prüfung nicht schafft, dann macht er sie eben nochmal. Jeder hat eine Chance verdient, manchmal auch zwei. Ich denke, gerade dieses „Familiengefühl“, das wir vermitteln, hat viel dazu beigetragen, die Sturmflut zu meistern.

Wie wappnen Sie sich für derartige Führungssituationen?

Ich habe schon länger einen beruflichen Coach, Jochen Becker, der mir hilft, mich weiterzuentwickeln, ganz gleich, ob es um Personalführung, Krisen oder Zeit­management geht. Es ist gut, jemanden zu haben, der noch mal mit einem anderen Blick auf die Dinge schaut, und ich bin zugleich jemand, der sich gern weiterentwickelt. Vielleicht erklärt das auch, warum ich diese Hochwassersituationen immer wieder bewältigen kann. Wobei ich wirklich Angst vor einer erneuten Sturmflut habe. Denn die steckt man nicht eben mal weg – weder emotional noch körperlich.

Können Sie uns das beschreiben?

Am Tag der Wiedereröffnung am 8. Dezember bin ich erst mal zusammengeklappt. Wir haben bis zur letzten Minute alles hergerichtet. Das Haus war ausgebucht, alles musste wieder funktionieren. Es war quasi wie eine Neueröffnung. Und dann hat mir mein Körper gezeigt, dass es genug ist. Hinzu kam ein Bandscheibenvorfall, weil ich bei der Flut zu schwer gehoben habe. Viele haben mich am Eröffnungstag gefragt, was die Sturmflut mit mir gemacht hat, und ich habe geantwortet: Wir Menschen sehnen uns nach Routine, Kontinuität und Sicherheit. Es war sehr wichtig für die ganze Crew, wieder Sicherheit zu haben. Also haben wir eine Turborenovierung hingelegt, um noch eine Woche früher aufmachen zu können, damit wir noch etwas vom Dezembergeschäft haben.

Kirsten Herrmann

Kirsten Herrmann. - © Michael Kelmer-Schneider

Seit über acht Jahren ist Kirsten Herrmann Geschäftsführerin des Viersternehotels Hafen Flensburg. Bereits mit 14 Jahren wusste die 45-Jährige, dass sie Hoteldirektorin werden will. Nach der Hotelfachschule in Hamburg folgten Stationen im Radisson Blu Hotel & Spa Galway, Irland, im Historischen Krug Oeversee und im Strandhotel Glücksburg, bevor die gebürtige Rostockerin 2015 in dem 69-Zimmer-Haus in ihrer Wahlheimat Flensburg anheuerte und dort bereits die Bauphase begleitete.

Seit der Eröffnung am 1. Dezember 2016 prägt sie das Haus, das aus insgesamt acht zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden besteht, mit viel Enthusiasmus und Liebe zum Detail. Angesichts der wiederkehrenden Hochwasser bezeichnet sie sich heute auch als Expertin für Hochwasserschutz und Instandhaltung sowie als Motivationscoach.

Wie sind Sie mit diesem körperlichen Knockout umgegangen?

Ich habe mich drei Tage lang zurückgezogen, meine Ärzte konsultiert und den restlichen Dezember bewusst ruhiger gemacht. Ich musste einfach zur Ruhe kommen, denn ich war sehr angespannt.

Hat sich seither etwas in Ihrem Leben verändert?

Ich plane mehr Ruhephasen ein. Es bringt mir zum Beispiel unglaubliche Ruhe, wenn ich mir am Wochenende einmal nichts vornehme, einfach mal nur einen Tee und ein Buch genieße oder bewusst Zeit mit meinen beiden Töchtern verbringe. Es ist nicht selbstverständlich, dass es uns gut geht – auch in der Hotellerie nicht –, und es war auch nicht selbstverständlich, dass bei der Sturmflut niemandem etwas passiert ist. Hier bin ich sehr froh, dass alles gut gegangen ist.

Wie gehen Sie mit der Hilflosigkeit angesichts der Naturgewalt um?

Das weiß ich selbst noch nicht genau. Momentan ist das immer noch wie ein Schleier, der unterschwellig mitschwingt. Gerade wurden die letzten Reparaturen gemacht und wir sind noch nicht an dem Punkt, wo wir sagen könnten, alles ist wieder wie es war. Die Kaimauer ist abgebrochen, wir haben nur eine Seite vom Hafen – was ist, wenn jetzt das nächste Hochwasser kommt? Wieviel bricht noch weg? Wir haben keinen Schutz, nur unseren eigenen. Deshalb ist es immer ein unangenehmes Gefühl.

In der Katastrophennacht gab sich auch die Politik ein Stelldichein in Ihrem Haus. Hat das etwas gebracht?

Es ist uns unbürokratische Hilfe versprochen worden, und die gab es dann auch in Form des Kurzarbeitergelds, wofür ich sehr dankbar bin. So konnten wir alle 60 Mitarbeiter halten. Außerdem hätten wir ein Förderdarlehen in Höhe von 50.000 Euro beantragen können. Doch das wäre ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen und kam für uns nicht infrage. Ich hätte mir gewünscht, dass es eine Art Wiederaufbaufonds für alle Betroffenen gibt, aus dem wir wenigstens finanzielle Unterstützung für den Hochwasserschutz erhalten würden – damit alle beim nächsten Mal noch besser vorbereitet sind.

"Wenn sich beim Küstenschutz nichts ändert, haben wir in 50 bis 70 Jahren an unserem Hotelstandort ein Problem."

Was bedeutet die jüngste Sturmflut finanziell für Ihren Betrieb? Auf welche Höhe belaufen sich die Instandsetzungskosten über die Jahre hinweg?

Der aktuelle Schaden beläuft sich auf eine Summe von 850.000 Euro. Das umfasst den Umsatzverlust und die Reparaturkosten. Über die Jahre gesehen sind die Instandhaltungskosten leider höher als wir anfänglich gedacht haben, entsprechend müssen wir das Budget immer wieder anpassen und zusätzlich Rückstellungen bilden. Das Hotel liegt an einem niedrigen Punkt, das älteste Gebäude des Ensembles ist aus dem 15. Jahrhundert und hat eine Sohle aus Holzbalken. Dass wir allein jeden Sommer die Fassade neu machen lassen müssen, damit hat niemand gerechnet. Für die reine Instandhaltung des Hotels – ohne Tapete – kommen so jährlich rund 200.000 Euro zusammen. Glücklicherweise haben wir mit der Firma Höft Bau einen Eigentümer, der das Hotel wirklich liebt und unterstützt. Gleichwohl sind wir ein Unternehmen, das Gewinn machen muss.

Was kritisieren Sie darüber hinaus an der Politik?

Dass das Szenario einer Jahrhundert-Sturmflut in Flensburg nie Thema war beziehungsweise nicht ernst genommen wurde. Außerdem, dass die Prozesse jetzt viel zu langsam gehen. Die Stadt muss nun Gelder für die kaputte Kaimauer und den Hochwasserschutz beantragen – nur wer weiß, wann die Gelder kommen, wann die Sanierung beginnen kann? Der Meeresspiegel dagegen steigt und wir bleiben weiterhin Einzelkämpfer. Wenn morgen die nächste Flut kommt, stehen wir vor demselben Dilemma.

Sie haben nach der Sturmflut ein Wiederaufbautagebuch geführt. Hat das auf dem Weg zurück in die Normalität geholfen?

Mit diesem Tagebuch wollten wir zeigen, dass es weitergeht – und das war für unsere Mitarbeiter wie Gäste gleichermaßen gut. Allein auf Instagram hatten wir Tausende Klicks. Ich bin der Meinung, man muss aus jeder Tragödie das Beste ziehen. Mit unseren Social-Media-Aktivitäten wollen wir die Menschen mitnehmen und an unserem Hotelleben teilhaben lassen. Dazu zählen aber nicht nur die schönen Momente, sondern auch die schweren Zeiten, denn so ist das Leben.

Wie ist die Wiedereröffnung angelaufen?

Es kamen viele Gäste, die uns aus dem Fernsehen kannten. Das ist gut, denn für uns ist das Geschäft nicht leicht. Auch hat uns die große Unterstützung, die wir nach der Flut erfahren haben, sehr geholfen. Viele unserer Gäste haben uns Geschenke geschickt, um uns aufzumuntern und zu bestärken. Das war ein toller Support. Doch es gab auch die andere Seite, sprich Unverständnis darüber, dass wir geschlossen hatten.

Sie sagen, ein Hochwasser im Jahr sei inzwischen normal, genauso wie die notwendigen Renovierungsarbeiten danach – fühlen Sie sich da nicht wie Sisyphos?

In Hinblick auf meinen Traumberuf hätte ich früher nie gedacht, dass ich damit heute auch Expertin für Katastrophenschutz und Instandhaltung sein werde. Erst kurz vor der Sturmflut hatten wir alle Räume neu gestrichen. Auf die letzten Türen, die gerade neu eingebaut wurden, haben wir zwölf Wochen gewartet. Mit diesen Situationen umzugehen, habe ich inzwischen gelernt. Meist hilft nur Gelassenheit.

Die Sturmflut zeigt die Verwundbarkeit der Ostseeküste, aber auch den Klimawandel. Was Sie an der Förde erlebt haben, ist vermutlich erst der Anfang …

Ja, und es ist ein krasses Thema – nicht nur für Flensburg. Es geht um Klimaschutz und auch allgemein um den Küstenschutz für Deutschland. Flensburg steht dabei nur exemplarisch für einen Ort. Insgesamt geht es aber um viele – wir reden von der gesamten Hotellerie an der Küste. Bislang existierte kein Bewusstsein dafür, dass wir hier ein Problem beziehungsweise eine Herausforderung haben. Zugleich ist es Tatsache, dass es an unserem Hotelstandort in 50 bis 70 Jahren ein Problem sein wird, ein Unternehmen zu betreiben, wenn sich beim Küstenschutz nichts ändert. Umso wichtiger ist es, dass etwas passiert, sodass Hafenstädte wie Flensburg auch zukünftig die Chance haben, als wirtschaftliche Standorte zu funktionieren.

Welchen Rat haben Sie für andere Hoteliers in Wassernähe für den Umgang mit einer solchen Situation?

Sie sollten in der Planung immer den Hochwasserschutz mitbeachten, lieber höher oder ein Stück weiter hinten im Land bauen. Es muss nicht immer direkt am Strand sein, der Gast kann auch zehn Meter laufen. Außerdem: Schotten haben ist besser, als welche zu brauchen. Über unsere Erfahrungen mit dem Hochwasser im Jahr 2017 haben wir zudem als Teil der Wanderausstellung „Schleswig-Holstein macht sich wasserstark“ berichtet, die vom Umweltministerium in Kiel initiiert wird.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Definitiv keine weitere Jahrhundertsturmflut! Ich wünsche mir, dass das Thema deutschlandweit ernst genommen wird und dass Projekte geschaffen werden, die sich langfristig damit auseinandersetzen, Maßnahmen zu entwickeln, die es möglich machen, ein Hotel an so einem Standort zu betreiben.