Wir zeigen Best-Practice-Beispiele aus der Branche. Hotels stellen ihre Konzepte zur Tischgestaltung vor und verraten Details zur Tableware.
Strandhotel Ostende, Seebad Ahlbeck

Im Mai wurde das Designhotel auf Usedom nach einer Komplettmodernisierung wiedereröffnet. Hoteldirektorin Veronika Glöckner, die selbst früher an anderer Stelle Restaurantleiterin war, hat sich intensiv mit der Tableware auseinandergesetzt und sich entgegen ihrem ersten Impuls, auf Ostseeblau zu setzen, dann doch für klassisches Weiß beim Geschirr entschieden. „Das Küchenteam sollte nicht gegen eine Farbe antreten müssen.“ Farbtupfer gibt es dennoch, und zwar in Form schwarzer und dunkelblauer Begleitschälchen und -teller, zum Beispiel für Brot, Butter oder Chutney. Zudem setzt das angedeutete Hotellogo am Rand der Hauptgangsteller Akzente. Auch die Gläser sind teils mit Logo graviert. Ohnehin hat Veronika Glöckner stets das ganze Haus im Blick: Die strukturierten Stoffservietten beispielsweise sind auf die Bettwäsche abgestimmt.
Die Tableware im Detail
Geschirr: Bauscher (u.a. „Purity“), Playground („Sea“ und „Nara Black“), Churchill
Kaffeetassen: Julius Meinl (passend zum Kaffee)
Gläser: Zwiesel („Vivid Senses“; auf den Zimmern „Viña“)
Besteck: WMF („Juwel“ von Jette Joop)
100/200 Kitchen, Hamburg
„Der Rausch gehört zum Leben dazu“ ist interner Leitspruch von Sophie Lehmann und Thomas Imbusch, den leitenden Köpfen hinter dem Zweisternerestaurant „100/200 Kitchen“. Sie möchten besondere Momente kreieren, und dazu leistet die Tableware ihren Beitrag: „Der Klang des Tellers beim Einsetzen, das Gefühl des Glases am Mund, die Passform des Löffels – alles entscheidet darüber, wie wir uns fühlen“, betont Sophie Lehmann. Ihr geht es aber auch darum, der Küche eine Bühne zu geben, Speisen und Getränke optisch aufzuwerten und selbst Freude an den Dingen zu empfinden, quasi als Wertschätzung für die eigene Arbeit. Die Tableware-Wahl fiel bewusst auf zeitlose Ästhetik und „keine Trendteller“. Ebenso war den Gastronomen unter dem Nachhaltigkeitsaspekt wichtig, belastbares Geschirr zu haben, das zum Teil auch aufgearbeitet oder repariert werden kann.
Die Tableware im Detail
Geschirr: Hering Berlin
Gläser: Josephinenhütte, Zwiesel
Besteck: Robbe & Berking
Dazu handgemachte Unikate wie Messerbänkchen aus Messing

Straubinger Grand, Bad Gastein

Nach längerem Leerstand und Komplettsanierung durch Hirmer Hospitality ging das 1840 erbaute Traditionshaus im September neu an den Start. Geschirr, Glasware, Besteck, Tischwäsche und Dekoration für die Restaurants sollten den Bedürfnissen eines modernen Grandhotels und dem Look & Feel der Räumlichkeiten gerecht werden, so der Anspruch. „Das Equipment ist für uns eine langfristige Investition, bei der wir bewusst auf hochwertige Qualität und zeitlose Eleganz geachtet haben“, berichten Küchenchef Norman Beitz und F&B-Manager Stefan Sager. Beim Geschirr beispielsweise fiel die Wahl auf die Marke Dibbern, denn Norman Beitz hatte bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit der Qualität der in Deutschland hergestellten Produkte gemacht. In Zukunft soll das Tableware-Konzept jeweils mit gezielten Akzenten aufgefrischt werden.
Die Tableware im Detail
Geschirr: Dibbern
Gläser: Döllerer
Besteck: Sambonet
Grill im Vier Jahreszeiten, Hamburg
Im September feierte das Hotelrestaurant nach Umbau Wiedereröffnung. Die historische Raumgestaltung von Emil Fahrenkamp aus dem Jahr 1926 wurde behutsam modernisiert. Sämtliche Möbel, Stoffe, Teppiche, Lampen sowie Geschirr und Besteck wurden eigens für den „Grill“ von Manufakturen und kleinen Handwerksbetrieben angefertigt. Ingo C. Peters, geschäftsführender Direktor, fasst die Anforderungen so zusammen: „Der eingedeckte Tisch muss sich perfekt in das Ambiente und die Umgebung einfügen, also in das Gesamtkonzept des Grill passen. Die Qualität der Tableware muss haptisch spür- und optisch sichtbar sein. Die Inszenierung der Küche, die im Vordergrund steht, soll unterstrichen werden und der Stil idealerweise unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Parallel galt es, an Praktikabilität im Service und gute Reinigungsfähigkeit etc. zu denken.“
Die Tableware im Detail
Geschirr: Dibbern (eigene Tellerserie, mit Echtgold)
Besteck: Robbe & Berking (Art-déco-Besteck, extra neu aufgelegt)
Gläser: Mario Cioni & C. (Wasser-Kristall-Schliff-Gläser)
Brotkörbe, Buttertöpfchen: Christofle
Tischwäsche: Garnier-Thiebaut
Teelichter & Vasen: Skogsberg
